Wie mir der Perfektionismus die Freude raubte & wie ich sie mir zurückholte

Datum:
September 1, 2022
Lesezeit:
2
min
Autorin:
Klara Dengler
Kategorie:
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Ich tendiere dazu, immer alles richtig machen zu wollen.

Unterbewusst schleicht sich der Gedanke ein, dass es immer noch einen Unterschied macht, wie gut oder schlecht ich abliefere. Eigentlich hatte ich das Thema abgehakt. Identität? Kann ich. Weiß ich. Bin ich. Ich weiß wer ich bin. Dachte ich. Und dann? Kommt eine Situation, manchmal nur ein Wort, ein kleiner Fehler und es entsteht ein Riss in meinem Fundament. Wie kann es sein, dass mich dieser Riss so aus der Fassung bringt und was bedeutet das für mein Haus, welches ich gebaut habe?


Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass diese Zeilen mich herausfordern und ich durchaus angenehmeres aufzählen könnte, über das ich gerne schreiben würde. Mein letzter Urlaub oder der Film, der mich am meisten zum Lachen bringt. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich darüber auch schon bald. Aber manchmal — und tatsächlich sogar immer öfter — merke ich, dass genau die Themen, über die ich ungern schreibe, weil es mich viel kostet, genau die Themen sind, die nicht nur mir, sondern auch anderen am meisten dienen. Ich sehe jedes Wort, dass ich hier schreibe wie eine Art Manifest, eine Erinnerung, die mit jedem mal lesen Wahrheiten tiefer in mein Herz bringt.


Als ich meiner Freundin vor kurzem eine Situation aus meinem Arbeitsalltag erzählte, schaute sie mich direkt an und sagte: „Klara, lass deinen Perfektionismus los!“ Wie bitte? Perfektionismus? Das Problem haben andere. Nicht ich. Sie muss da was missverstanden haben. Komisch nur, dass wenn ich so darüber nachdachte, mir plötzlich bewusst wurde, dass mir etwas fehlte. Freude. Ich saß da wie ein zusammengefallener Kloß und ließ eine winzige Situation meinen ganzen Abend bestimmen.

Krrrr. Der Riss. Da war er. Der Riss, der dazu führte, dass meine Wände zu bröckeln begannen. Ich hatte geglaubt, dass das Problem war, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Der Fehler war der Riss. Aber so ist es nicht. Das Problem ist nicht der Fehler. Das Problem ist, dass ich dem Fehler die Erlaubnis erteilt hatte, mich zu definieren. Ich hatte dem Fehler einen Hammer in die Hand gedrückt und ihn gezwungen einen Schlag gegen die Wand auszuüben. Erst durch die Aussage meiner Freundin wurde mir bewusst, dass mein Umgang mit dem Fehler die eigentliche Herausforderung darstellte. Perfektionismus war der Riss. Und er raubte mir die Freude.


Ich bin sehr dankbar, dass ich mittlerweile ziemlich schnell erkenne, was ich nicht möchte. Viel zu lange schleppen wir Gefühle oder Umstände und sogar Lügen mit uns herum. Einmal, weil wir zu bequem sind uns dem ganzen zu stellen und aber auch, weil wir die Güte Gottes immer noch unterschätzen und ihn viel zu wenig beim Wort nehmen, wenn er uns sagt, dass er es gut mit uns meint und uns eine gute Zukunft geben will, voller Hoffnung und ein Leben in Fülle. Schnell habe ich erkannt, dass ich so nicht leben will. Dass es nicht sein kann, dass mein Perfektionismus mir die Freude stiehlt.

Und dann hab ich getan, was meine Freundin mir empfohlen hatte: LOSLASSEN. Ich erlaubte mir in die Augen des Vaters zu schauen und die Gnade zu sehen, die er längst vor mir ausgebreitet hatte. Ich schaute auf mein Haus und merkte, dass da keine Risse mehr waren. Stattdessen sah ich wie auf den Wänden plötzlich Noten erschienen und sobald ich die Wand berührte, ertönte ein Lobgesang. Die Freude war wieder eingezogen und schallte durch das ganze Haus.
Ich denke, dass ich immer noch weiter lernen darf, dass ich nicht alles richtig machen muss. Aber ich weiß, dass ich nie wieder bereit bin auf Kosten meiner Freude an einem Ideal festzuhalten, welches Jesus nie von mir verlangt hat.

Bye bye Perfektionismus, hello wahre Freude!

Über die Autorin

Klara Dengler

Wer Klara (29) kennt, der weiß: diese Frau liebt das Abenteuer! Vom Filmset zur Dinner Party mit Freunden oder entspannt am See abhängen — egal welcher Anlass - Spaß, Herzblut und Leidenschaft muss sein! Sie liebt es Frauen anzufeuern, mutige Schritte zu gehen, denn sie ist der festen Überzeugung, dass Gott sich zu unseren Träumen stellt. In diesem Sinne: lasst uns neu an unsere Träume glauben und mutige Schritte gehen, um diese zu verwirklichen!

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